Kerncurriculum

6. Reflexion

6.4 Sich als Teil der Natur verstehen

Methoden

  • Finde deinen Stein

    Beschreibung


    Die Teilnehmer sitzen im Kreis und es bekommt jeder einen Stein in die Hand. Dieser wird eine Zeitlang mit dem Tastsinn erfahren. Die Steine können auf ein Klangzeichen an den Nachbar mit geschlossenen Augen weitergereicht werden. Erkenne ich meinen Stein wieder wenn er zu mir zurück kommt? Die Steine können dann vom Spielleiter in die Mitte gelegt werden und alle öffnen die Augen. Können die Teilnehmer „ihren Stein“ wiedererkennen? Im Anschluss folgt eine Reflektion über die Erfahrungen.



    Material


    Diverse Steine , evtl. leise Musik



    Zeitaufwand


    Ca. 15 Minuten



    Quelle


    Patricia Jarry


  • Worte schöpfen

    Beschreibung


    Die TN gehen langsam durch den Wald. Fällt ihre Aufmerksamkeit auf einen besonderen Ort, der sie intuitiv anspricht, sind sie aufgefordert, sich an diesen Platz zu setzen. Von diesem Platz aus lassen die TN zunächst den Blick in die Ferne schweifen und nehmen die Umgebung wahr. Die Aufgabe ist, in kleinen Schritten die Wahrnehmung von der Weite bis in den kleinsten Mikrokosmos an diesem Platz zu fokussieren. Dann lassen sich die TN besonders achtsam auf ein bestimmtes Detail des Mikrokosmos ein. Die Essenz der Gedanken (Gefühle, Erinnerungen, Symbole etc.), die aufkommen, dürfen niedergeschrieben werden. Es dürfen auch neue Worte geschöpft werden (z.B. „Blattgekräusel“). Hierzu sollten die TN zur Ruhe kommen und im Hier und Jetzt sein.

    Auf ein Klangzeichen versammeln sich die TN zu einem Erfahrungsaustausch und wer möchte, kann seine Wortschöpfungen (Essenzen) vorlesen.



    Material


    Papier und Stifte, Sitzkissen (Kissen in einer Plastiktüte)



    Zeitaufwand


    30 Minuten



    Quelle


    Patricia Jarry


  • Klangwald

    Beschreibung


    Es werden zwei Gruppen gebildet. Gruppe A stellt sich ungeordnet mit ein paar Meter Entfernung auf und schließt die Augen. Gruppe B schwärmt aus und sucht in der Umgebung Naturmaterialien, um Geräusche machen zu können. Das dürfen Steine, Äste, Zapfen, Blätter usw. sein. Gruppe B darf sich langsam wieder heranschleichen und mit den Naturobjekten Geräusche erzeugen und sich um Gruppe A bewegen ohne jemanden zu berühren. Es sollte ein wenig Zeit zum Wahrnehmen gegeben werden. Dann kann man noch die „blinde“ Gruppe A auffordern, die Hände zu einer Schale auszustrecken und jeder von Gruppe B legt eines der Geräusche machenden Naturmaterialien in die Hände der Gruppe A. Diese lassen sich Zeit, die Materialien zu ertasten und äußern am Schluss eine Vermutung, was dies sein könnte.


    Danach werden die Rollen der beiden Gruppen getauscht. Im Anschluss folgt eine Reflektion über die Erfahrungen. Material Eine Auswahl an Naturmaterialien, sollte der Klangwald im Innenraum stattfinden. Sonst werden diese in der Natur gesucht.



    Zeitaufwand


    Ca. 30 Minuten



    Quelle


    Patricia Jarry


  • Wie war die Anreise?

    Beschreibung


    In einem Stehkreis bekommen jeweils drei Personen gleichzeitig eine Darstellungsaufgabe:

    - Wie war die Anreise?

    - Stelle das turbulenteste Ereignis der Woche dar?

    - Was ist zurzeit deine Lieblingsbeschäftigung?

    - Worüber hast du dich geärgert?

    - Was war in dieser Woche der schönste Moment …



    Material


    Keines



    Hintergrund


    Es ist keiner exponiert, weil alle Dreiergruppen gleichzeitig ohne Vorbereitung spontan zu spielen beginnen.



    Zeitaufwand


    10 Minuten


  • Einen Elefanten waschen

    Beschreibung


    Der Spielleiter/die Spielleiterin sucht sich 4 – 6 freiwillige Akteure, die bis auf eine Person den Raum verlassen. Dieser im Raum verbliebenen Person spielt er dann die Pantomime des Elefantenwaschens vor. Es wird zum (imaginären) Putzeimer und zum Schrubber gegriffen. Der Elefant wird seitlich geschrubbt. Dann wird ein Putzlappen ausgewrungen und die vier säulenartigen Beine des Elefanten abgewaschen. Anschließend wird der Rüssel hochgehoben und von innen gereinigt, dann der Schwanz hochgehoben und die darunter liegende Stelle gut ausgewischt. Schließlich bekommt der Elefant einen leichten Tritt und der Elefantenwäscher geht mit Eimer und Schrubber davon. Der erste Zuschauer bittet nun den/die nächste/n Mitspieler/in herein und führt diesem/dieser die Pantomime vor und so weiter. Am Ende wird die letzte Person befragt, welche Tätigkeit sie ausgeübt hat, dann die vorletzte. Nochmalige Schnellzusammenfassung der Pantomime durch den Spielleiter/die Spielleiterin und Auflösung des Rätsels.


    Reflexion über selektive Wahrnehmung (ohne zu bewerten) kann sich anschließen.



    Hintergrund


    Aufmerksamkeit, körperliche Ausdrucksfähigkeit, Konstruktivismus



    Zeitaufwand


    ca. 10 - 20 Minuten



  • Balljungen und Ballmädchen

    Beschreibung


    Alle TN stehen im Kreis, so dass ausreichend Raum haben, um einen Ball zu werfen und zu fangen – somit ist auch zum Nebenmann etwas Platz zu halten. Ein TN beginnt einen Ball zu einem anderen TN zu werfen und dabei den eigenen Namen zu nennen. Als Variation kann der Name des TN genannt werden, der angespielt wird. Oder die TN erhalten die Aufgabe abwechselnd einen „Balljungen“ und ein „Ballmädchen“ anzuspielen. Wichtig ist es, darauf hinzuweisen, dass „Blickkontakt“ aufgebaut werden soll, um sich zu versichern, dass der TN, der den Ball fangen soll,

    bereit ist. Außer Namen können auch Beschreibungen genannt werden, um die Wahrnehmung zu fördern. Z.B. das Mädchen mit der blauen Jeans, der Junge mit den braunen Haaren ...



    Material


    1 Ball



    Hintergrund


    Im gemeinsamen Spiel im Kreis mit der Aufgabe alle TN „anzuspielen“, wird ein erstes Gemeinschaftsgefühl gefördert und Namen etc. spielerisch gelernt und die Wahrnehmung gefördert.



    Zeitaufwand


    Je nach Gruppengröße – ca. 10 Min.



    Tipp


    Ein weicher Ball vermeidet „Verletzungen“ - zwei Bälle machen das Spiel anspruchsvoller, weil die Wahrnehmung nun verteilt werden muss. Dies empfiehlt sich, wenn die Gruppe schon länger besteht und „ballsicher“ ist.



  • Wandernde Kostbarkeit

    Beschreibung


    Die TN bilden im Stehen einen Kreis. Sie haben vorsichtig einen Hut in beiden Händen. Im Hut befindet sich ein imaginärer, wertvoller Gegenstand z.B. eine Glaskugel, ein Zwerg, ein Insekt, ein anderes kleines Tier, ein persönliches Geschenk o.ä.. Sehen Sie sich die Nebenstehende an, ob sie bereit ist, das „Geschenk“ anzunehmen. Geben Sie den kostbaren Gegenstand mit Blickkontakt vorsichtig weiter. Und so fort.



    Material


    Einen Hut oder ähnlichen Gegenstand. Er sollte für Sie eine Geschichte haben und die Kostbarkeit auch wirklich in sich bergen können.



    Hintergrund


    Fördert Wertschätzung und Respekt, Blickkontakt und Aufmerksamkeit. Es wird geübt, ohne Worte zu arbeiten.



    Zeitaufwand


    Je nach Variation und Anzahl der TN, mind. 10 Minuten



    Tipp


    Die TN dürfen sich auch jeweils selbst ausdenken, was die Kostbarkeit im Hut ist. Sie sollen es aber nicht durch Worte ausdrücken. Lassen sie die TN auf Blickkontakt, Annahme und Weitergabe fokussieren. Es soll nichts weiter „gespielt“ werden. Variation: Ein TN steht mit dem Hut in der Mitte, nimmt Augenkontakt zu allen auf, wählt eine aus zur Weitergabe des Huts. Der Empfänger geht jetzt in den Kreis.


  • Frische des Tages

    Beschreibung


    Im Raum verteilen. Bewegung im Spruch erst vormachen, dann von allen gemeinsam nachmachen lassen.


    Ah, die Sonne geht auf (Hände von außen nach oben über Kopf)

    - ich öffne das Fenster (Hände nach unten, Fenster auf)

    - ich schaue mich um (Hand höhe Kinn, über den Horizont schauen)

    - zwischen Himmel und Erde (Ganzkörper nach oben und beugen)

    - ich (Hände auf die Brust, ausatmen) Feuer und Wasser (Hände über Kopf, seitlich, Feuer und Wasserbewegung)

    - ich nehme, was ich brauche (einholende Bewegung von außen nach innen) es ist genug von allem da

    - ich mische es (Bauch kreisförmig streicheln)

    -  ein kleiner Rest für die Blumen (tröpfelnde Fingerbewegung)

    -  die Lotusblüte geht auf (Handrücken gegeneinander nach oben kreisförmig öffnen)

    - ich spüre den Tiger (Schritt nach vorn, Fauchen) und kehre zurück zum Berg (Hände von außen nach oben bis auf dieSchultern ablegen)



    Hintergrund


    Eine Verbindung aus Mentaltraining und körperlicher Verinnerlichung, angelehnt an Tai-Chi und anderen Bewegungsformen. Diese Variante wurde von Ernst Fritz-Schubert entwickelt.



    Zeitaufwand


    ca. 15 Minuten


  • Das Kunstwerk

    Beschreibung


    Die Gruppe läuft im Kreis. Sie rufen einen Begriff (z.B. Schiff, Baum, Brücke, Burg, Traktor usw.). Die Gruppe kommt in die Mitte und formt den Begriff aus den eigenen Körpern zu einem Gesamtkunstwerk. Achten Sie darauf, dass die TN jeweils nur einen Teil darstellen (z.B. bei Blumenstrauß: ein Blatt, ein Teil der umspannenden Vase, eine Gießkanne usw.). Das Bild soll nur gemeinsam Sinn machen. Dann lösen Sie das Bild wieder auf und laufen weiter im Kreis.


    Reflektieren Sie anschließend über die Übung.



    Hintergrund


    Die Gruppe soll als Einheit wahrgenommen werden und man selbst als wichtigen Bestandteil davon. Die Ausdrucksmöglichkeiten werden verbessert, indem sich die TN Teile des Ganzen ausdenken und darstellen sollen.



    Zeitaufwand


    ca. 10–20 Minuten



    Tipp


    Wenn die Gruppe groß genug ist, können Sie die Gruppe teilen (1,2,1,2…). Eine Gruppe formt dann das Kunstwerk und die andere läuft weiter im Kreis um die anderen herum. So entstehen schöne Perspektiven. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Übung verstanden ist, können Sie jeweils andere TN benennen, die einen Begriff bestimmen sollen. Dies fördert Blitzentscheidungen.



  • Klatschkreis

    Beschreibung


    Es wird ein Kreis gebildet. Sie fangen damit an, Ihren rechten Partner anzusehen und ein Klatsch-Geräusch weiterzugeben. Dieser soll sich nun zu seinem rechten Partner umdrehen und das Klatschen weitergeben usw. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das gut klappt, erhöhen Sie die Geschwindigkeit. Wenn auch das gut geht, geben Sie die Anweisung, dass die Klatschrichtung jederzeit und immer wieder umgedreht werden darf. Sollte die Gruppe damit gut zurecht kommen, darf das Klatschen auch zu einer beliebigen Person im Raum weitergegeben werden. Wichtig dabei ist ein klarer Augenkontakt bei der Weitergabe.



    Hintergrund


    Gute Übung für Spaß, Koordination, Fokussierung, Gemeinschaftsgefühl.


    Zeitaufwand Wenige Minuten



    Tipp


    Variieren Sie bei sehr begabten Gruppen auch mit zusätzlichen Lauten und Bewegungen.



  • Topf und Deckel

    Beschreibung


    Alle TN stehen im Kreis. Die rechte Hand zeigt mit der Handfläche in Brusthöhe zum Nachbarn hin nach oben (Topf). Die andere Handfläche zum Nachbarn hin nach unten (Deckel). Gegengleich hält der Nachbar seine Hand mit der Handfläche nach unten über die rechte Hand seines Nachbarn zur linken Seite… es schließt sich der Kreis, indem jeder TN jeweils die rechte Hand als Topf mit der Handfläche nach oben hält und die linke Hand als Deckel mit der Handfläche nach unten. Bei 3 klatschen die Handflächen aufeinander – der Topf findet seinen Deckel. Nach 1xKlatschen werden die Hände gedreht und klatschen nochmals ineinander – die Hand, die vorher Topf war, wird nun zum Deckel und umgekehrt usw. Insgesamt klatschen die Hände 4x

    ineinander, dann klatschen die Hände vor der Brust 2xkurz und ein weiteres Mal 2x kurz ineinander. Mit einem unterlegten Sprechrhythmus – z.B. „Wir wollen das schaffen“ (Rhythmus von „We will rock you!)



    Material


    keines



    Hintergrund


    Der theoretische Hintergrund, der hier spielerisch vermittelt werden kann, bezieht sich auf das Thema „Stärken“ – zu jeder Stärke passt ein Ziel. Manchmal ist es schwer, dieses Ziel zu erreichen. Doch soll man sich nicht entmutigen lassen … Der Umgang mit Rückschlägen, die man mit Frustrationstoleranz besser ertragen kann, die Suche nach dem passenden „Deckel“ kann hier lustvoll und mit Spaß veranschaulicht werden. Fehler machen erlaubt! Es darf gelacht werden!



    Zeitaufwand


    Je nach Belieben



    Tipp


    Kann als Herausforderung immer wieder als Energizer einfließen, ist aber auch ein schönes Ritual für eine Gruppe. Vielleicht findet sich auch ein „eigener Spruch“, der auf den Rhythmus passt.

    Mit etwas Übung kann die Geschwindigkeit variiert werden und man kann es wagen, sich langsam und mit kleinen Schritten als gesamter Kreis zu drehen.



    Mit etwas Übung kann die Geschwindigkeit variiert werden und man kann es wagen, sich langsam und mit kleinen Schritten als gesamter Kreis zu drehen.



  • Der perfekte Stopp

    Beschreibung


    Die Übung besteht darin, aus einer Bewegung (z.B. Laufen durch den Raum) zum absoluten Stillstand zu kommen („Einfrieren“). Auf Ihr Zeichen (z.B. „Stopp“ oder einem Gong) bleiben die TN genau auf der Stelle stehen, der Blick bleibt in der gerade befindlichen Position, der Körper ist wie eine Marmorstatue, es wird nicht gesprochen, kein Geräusch gemacht. Nach Ihrem erneuten Zeichen geht die Bewegung genau da weiter, wo sie aufgehört hat sowie mit der gleichen Energie und Geschwindigkeit.



    Hintergrund


    Eine Übung, die immer wieder in den Unterricht eingebaut werden kann um die Konzentration zu bündeln und um eine gespannte Ruhe zu erzeugen. Alle Ausdrucksmöglichkeiten werden für einen Moment unterbrochen, um zum eigenen Zentrum zu fokussieren.



    Zeitaufwand


    wenige Minuten



    Tipp


    Diese Übung können Sie als zentrales Mittel etablieren, immer wieder Ruhe in die Stunden zu bringen. Beim Laufen durch den Raum gibt Ihnen die Übung Gelegenheit, Laufrichtung und Verteilung im Raum zu prüfen und ggfs. Verbesserungsvorschläge zu machen (z.B. „Verteilt euch besser im Raum, jede Lücke soll gefüllt werden“).



  • Ballspiel

    Beschreibung


    Die TN stellen sich im Kreis auf (evtl. im Freien!) Event. gruppendynamisches Intro: Ball ins Spiel bringen zunächst ohne Anweisung. An sich beobachten: Fluchttendenz, Ringen nach Kontrolle (Vorschlag Bälle zu reduzieren?), zu horten... Wer ergibt sich lachend dem Spiel, wer wird hilflos? Regression. Aggression, oder Wohlfühlen ohne Regeln, Loslassen von Anforderungen, Hingabe an die Situation?


    Regeln von außen:

    Jeder übernimmt Verantwortung dafür, dass der Ball in der Luft bleibt.

    Ball wird in willkürlicher Reihenfolge von TN zu TN geworfen.

    Nun Absender und Adressat merken. Weg replizieren. Proberunden, dann Durchläufe mit ansteigender Geschwindigkeit.

    Sobald sich der Weg gefestigt hat: Zweiter Ball kommt ins Spiel.

    Als letzte Steigerung kommt ein Seidentuch hinzu, das hinter dem Rücken im Uhrzeigersinn rumgereicht wird.



    Material


    kleine handliche Bälle, Seidentuch Hintergrund Aktivierung von Geist und Körper, Lösung von Blockaden, Muskeln lockern und Sauerstoff tanken.



    Zeitaufwand


    10 Min.



    Quelle


    Sofie Hofer nach Susanne Beermann, Monika Schubach “Spiele für Workshops und Seminare” 2011



  • Stimmungsmaler

    Beschreibung


    Alle TN stehen im Kreis und schließen die Augen. Stimmungen und Eindrücke (ggf. zu einem vorgegebenen Thema) werden als einzelne Worte genannt.



    Material


    keines



    Zeitaufwand


    5 Minuten



    Tipp


    Die Übung kann auch als Stimmungsbarometer eingesetzt werden.