Kerncurriculum
6. Reflexion
6.2 Erfolge und Niederlagen verstehen
Methoden
- Problem-Ressourcen-Waage
Beschreibung
Teilen Sie die „Lösungsorientierten Fragen“ aus. Bilden Sie Dreiergruppen. Abwechselnd formuliert eine Person der Gruppe eine Situation, die sie klären möchte, die andere versucht danach, die Ursachen problemorientiert zu ergründen (Fragen nach den Ursachen /Schuldigen), die dritte sucht anschließend ressourcenorientiert nach einer Lösung. Problem- und ressourcenorientierte Person gehen jeweils in beliebiger Reihenfolge die Fragen vom Blatt durch.
Reflektieren Sie danach in der großen Gruppe den Umgang und die Wahrnehmung der beiden Ansätze.
Material
„Lösungsorientierte Fragen“ als Unterstützung:
- Wer oder was könnte Ihnen helfen?
- Welche Ihrer Fähigkeiten sind hier besonders nützlich?
- Worauf können Sie sich in herausfordernden Situationen verlassen?
- Welche ähnlich herausfordernde Situation haben Sie in der Vergangenheit bewältigt? Wie haben Sie das geschafft?
- Wie kommt es, dass alles nicht noch schlimmer ist?
- Woran würden andere merken, dass Sie Ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen sind?
- Angenommen Ihr Problem löst sich von allein in Luft auf, welche Dinge könnten Sie dann konkret tun?
Hintergrund Das Konzept der Lösungsorientierung nimmt in vielen modernen Trainings eine bedeutende Rolle ein - wie z.B. im konstruktivistischsystemischen Ansatz.
Mehr dazu finden Sie in der entsprechenden Literatur.
Zeitaufwand
Nehmen Sie sich genügend Zeit - mindestens 15 Minuten pro Konstellation (also 45 Minuten gesamt).
Tipp
Es kann hier durchaus zu sehr intensiven Erfahrungen kommen. Lassen Sie den TN genug Zeit, aber auch die Freiheit, eine „Rolle“ auszusetzen. Anschließend bieten sich eine Pause und danach das Problem-Ressourcen-Pendel an.
- Bekanntes, gegenteiliges, erwünschtes Verhalten
Beschreibung
Raum symbolisch in zwei Hälften teilen mit Stöcken, Kissen, Seilen ... Auf einer Seite bewegen wir uns in altbekannten Mustern, im anderen ist Raum, gegenteilige Muster auszuprobieren: z.B.: schwerfällig – leichtfüßig, arrogant – bescheiden, schuldig – wütend, Verantwortung tragen – sich versorgen lassen, ... Last auf den Schultern - aufrecht gehen ...
Mehrfach die Seite wechseln. Die innere und äußere Haltung auf beiden Seiten genau erspüren. Wie ist der Übergang?
Eingaben: auf welcher Seite fühlst du dich sicherer? Wie ist es, sich im Fremdem zu bewegen= ungeliebte Anteile? Sicherheit des Verharrens im Gewohnten? Vielleicht doch nicht so schlecht? Verlustangst? Implikationen der Veränderung? Was sind die Konsequenzen meines selbstbewussten Verhaltens? Wie bewältigst du den Übertritt in die jeweils andere Seite. Ist eine Richtung leichter?
Dreiteilung: die Mitte steht für Angemessenes, Erwünschtes. Für jedes deutlich werdende Hindernis (Ängste, Botschaften von außen oder selbst) einen Stein, oder ein auf ein Blatt gemaltes Symbol
an die Grenze legen. Von außen drauf schauen. Wende dich den Symbolen, Steinen zu und entscheide, welche du wegräumen willst und welche du vielleicht nur ein Stück zur Seite räumen musst, um freien Blick zu haben. Experimentiere.
Material
Wahlweise Seile, Stöcke, Kissen, niedrige Bänke ... um die Raumteilung darzustellen.
Hintergrund
Aus den Extremen zu einem praktikablen Verhalten hinfinden. Diese Übung ist geeignet zur Erkundung und Veränderung von Verhaltensmustern, Haltungen. Extremverhalten ist in der Regel nicht angemessen und wünschenswert. Durch Dreiteilung eigenes Maß im Tun herausfinden. Erforschen von Gegensätzen. (An)Erkennen von ungeliebten Anteilen. Klarheit, Wissen über Hindernisse und Widerstände ... Finden der eigenen Zielvorstellung und des eigenen Maßes.
Ernst Fritz-Schubert: „Nur wer eine möglichst konkrete Vorstellung davon hat, was auf ihn zukommt, kann sich entscheiden, ob er einen bestimmten Weg gehen will“ Zielvorstellungen erlebbar machen in spielerischen Experimenten ...
Zeitaufwand
20–30 Minuten
Tipp
Mit lebhafter Musik unterlegen (nicht zu laut).
Quelle
Sofie Hofer mit Ideen aus der Strukturaufstellung und aus: Bettina Hausmann & Renate Neddermeyer „Bewegt sein: Integrative Bewegungs- und Leibtherapie in der Praxis“ 2003